Die Walliser Weingeschichte

Eckdaten zum Weinbau vor unserer Zeit bis zur heutigen Situation

Rund 100 n. Christus wird die effektive Grundlage für den Weinbau gelegt: Unter römischer Herrschaft entwickelt sich der Weinbau und bestehende einheimische Reben werden mit fremden Rebsorten ergänzt. Um das Jahr 1000 sind Rebberge strukturierte und überwachte Flächen. In der Regel gehören die Reben dem Adel und der Kirche. Wein wird als Grundnahrungsmittel betrachtet. 

Bis um 1500 wurde nicht mit Wein gehandelt. Seine Produktion deckte in erster Linie den eigenen täglichen Bedarf. Einige unternehmungslustige Eigentümer erprobten neue Techniken, um die Weinqualität zu verbessern, den Ertrag zu steigern oder neue Absatzkanäle zu finden.

Im 16. Jahrhundert haben die Domherren, Priester und Pfarrer die Aufgabe, die Rebberge zu bewirtschaften. Dafür beauftragen sie oft Drittpersonen. Die Pachtverträge können von 2 Jahren bis hin zu „Lebzeit‘‘ dauern.

Ab 1850 beginnt der eigentliche Weinhandel. Nach dem Sonderbundkrieg werden die vom Staat konfiszierten Rebgüter von wohlhabenden Familien gekauft.

Um die Jahrhundertwende befallen der sogenannte echte und falsche Mehltau den Rebberg. Zudem richtet die Rebblaus verheerende Schäden an. Trotz vorsorglicher Massnahmen ist die Wiederherstellung der Rebberge unumgänglich. Alte autochthone Rebsorten werden zugunsten von einträglicheren und leichter zu bewirtschaftenden Gewächsen vernachlässigt. Die Neupflanzungen bevorzugen vor allem Chasselas, Sylvaner, Pinot Noir und Gamay.

Nach dem Ersten Weltkrieg hat das Wallis Absatzschwierigkeiten. Die Walliser Weine der damaligen Zeit finden in einer durch die Wirtschaftskrise verarmten Schweiz keine Käufer mehr. Nach dem zweiten Weltkrieg befindet sich der Walliser Weinbau zunächst wieder in Hochform. Die Riesenernten 1982 und 1983 führen jedoch erneut zu einem heftigen Preiseinbruch und zu grossen Lagerproblemen. Diese Krise erschüttert die ganze Weinbranche und stellt weitgehend ihre ganze Arbeitsweise in Frage.

Ab den 90er Jahren erleben verschiedene, uralte Walliser Rebsorten, wie zum Beispiel der Cornalin,  ihr Comeback und begeistern Weinfreunde aus aller Welt. Im Jahre 1991 wird die AOC (Appellation d‘Origine Controlée) geschaffen, deren Aufgabe es ist, die Qualität und die Echtheit der Walliser Weine durch Kontrollen und Ertragsbegrenzungen zu gewährleisten.

Die weltweite Bestklassierung unseres Syrahs Grandmaître Barrique am Syrah du Monde in Frankreich (2020), und die Trophäe zum weltbesten Cabernet unseres Cabernet Sauvignon Grandmaître am Concours international des Cabernets (2019) sind nur zwei von zahlreichen Beispielen, die das ausserordentliche Potential des Walliser Weinterroirs unterstreichen.